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Costa Smeralda 2010

Für alle, die auch einen Segeltörn zur Costa Smeralda (Sardinien und Korsika) planen, haben wir hier unsere Tour und unsere Erlebnisse dieser Tour aufgeschrieben. Nach unseren letzten Törns haben wir uns ja geschworen ... das behalten wir bei!!! Und wir haben uns daran gehalten, diesmal entlang der Costa Smeralda. Auch dieses Mal war es wieder eine tolle Woche bei herrlichen Segelwetter. Wir ... das sind auch diesmal wieder Rolf, Kathi und Thorsten.



Marina di Portisco -> Le Marina Bonifacio (Korsika) -> Bucht Stagno Torto (Isola La Maddalena) -> Bucht Cala Portedda d’Arzachena (Isola La Maddalena) -> Ausflug zur Cala Lazarina (Ile Lavezzi) -> Marina di La Maddalena -> Ausflug zur Bucht Cala Corsara (Isola Spargi) -> Bucht Tre Monti d’Arzachena (Isola La Maddalena) -> Marina di Portisco




Dieses Jahr geht es zur Costa Smeralda, der wahrscheinlich schönsten Küstenregion in Europa. Nachdem wir uns am Airport Köln/Bonn getroffen haben, ging es mit dem Air Berlin-Flieger nach Olbia auf Sardinien. Die Flugzeit betrug 2 Stunden und wir kamen ausgeruht an. Zwar mussten wir etwas länger auf unser Gepäck warten, aber am Ende lagen dann doch alle Gepäckstücke auf dem Band.

Im Vorfeld hatten wir mit dem Vercharterer die Abholung am Flughafen vereinbart, denn mit dem Bus ist es etwas umständlich zur Marina di Portisco zu kommen. Für 45 EUR für 3 Personen war das auch ein fairer Preis. Und der Fahrer, der uns am Flughafen abgeholen sollte, war pünktlich und sehr freundlich. So wurde die Fahrt zur Marina unkompliziert und ging schnell zu Ende.

Die Abwicklung der Formalien ging zügig über die Bühne. Eine Besonderheit vom Vercharterer ist aber, dass er die Yachten außerhalb der Marina an einem eigenen Steg in der Bucht stehen hat. So kostet es wahrscheinlich viel weniger. Also stiegen wir quasi von einem Strassentaxi in ein Wassertaxi. Am Steg haben wir dann unsere Bavaria 37 Cruiser des Vercharterers "Kiriakoulis" übernommen. Sie hieß Symalia II und war in einem ordentlichen Zustand. Die Segel waren fast neu, dafür fehlte der Sitz für den Steuermann. OK, damit konnten wir leben.


Nach dem Grundcheck der Yacht haben wir unser Gepäck und die Lebensmittel eingeladen. Letztere haben wir durch den Vercharterer einkaufen lassen. 20% auf den Einkaufspreis war es uns wert, abends nicht mehr losgehen zu müssen. Wir haben uns lieber gleich auf in den Yachthafen gemacht ... das Bier wartete bestimmt schon. Mit dem Wassertaxi also wieder zurück und in die Pizzeria "Cafe del Porto Eno". Die Pizza war super, hauchdünn, gut belegt und sehr lecker. Aber das Bier war noch besser. Das Hafengelände ist sehenswert, auch wenn man merkte, dass es langsam auf das Saisonende zuging.



Tag 1 (Sonntag, 03. Oktober 2010)
Wind: 4-6 Beaufort SE
Wetter: sonnig, leicht bewölkt
Segelstrecke: 40 Seemeilen


Um 7:00 Uhr ging der Wecker ... zu früh ... aber heute sollte unsere längste Segelstrecke auf dem Programm liegen. In einem Schlag rauf nach Bonifacio auf Korsika. Die Wettervorhersage ist gut, denn auch für die Rücktour wurde gutes Segelwetter angekündigt. Die Strasse von Bonifacio ist ja bekannt für viel Wind. Und wir hatten Glück. Der Wind stand so günstig, dass wir ohne viele Wenden genau zum Ziel segeln konnten.

Da es aber zu lange gedauert hätte, unter Segeln alle Inseln zu umfahren, haben wir zwischen der Inselgruppe La Maddalena und Santa Maria mit Motor abgekürzt. Aber danach ging es dann mit vollen Segeln und 8 Knoten weiter nach Bonifacio. Es war ein imposanter Eindruck, an den Kreidefelsen vorbeizusegeln und die Häuser und Leuchtfeuer zu sehen.



Die Einfahrt nach Bonifacio ist noch eindrucksvoller. Zwischen den hohen Kreidefelsen hindurch schlängelt sich die Einfahrt mit Tiefen bis 14m über Grund. Im Hafen angekommen war es jedoch erst wieder ein wenig stressig, denn im Buch stand, dass der Hafenmeister den Liegeplatz zuweist. Von diesem war aber weit und breit nichts zu sehen. Nach einigem Kreisen beschlossen wir dann vor dem Capitanerie anzulegen, um uns einen Platz zuweisen zu lassen ... plötzlich kam dann auch der Hafenmeister ... aber nur um zu sagen, dass wir da nicht anlegen dürften. Also suchten wir uns selber einen Platz und legten gegen den Wind an. Der Liegeplatz kostete nur 30 EUR. Wir hätten mit mehr gerechnet.


Nach dem ersten Bier machten wir uns dann zunächst auf dem Weg ins alte Oberdorf auf den Klippen und Felsen. Eine urige, kleine und hübsche Festung mit kleinen Geschäften, Restaurants und neben einem grandiosen Ausblick auf das Tyrrhenische Meer auch mit der einzigen Bank, in der man Briefmarken für die Vereinigten Staaten kaufen kann.



Tag 2 (Sonntag, 04. Oktober 2010)
Wind: 3-5 Beaufort ESE -> SSW
Wetter: leicht bewölkt
Segelstrecke: 33 Seemeilen


Nach einem kleinen Einkauf von Brötchen, Brot und Wein wurde erstmal ausgiebig an Deck gefrühstückt. Im Anschluss machten wir dann aber recht schnell die Leinen los, denn wir wollten die Strasse von Bonifacio wieder mit Segeln überqueren. Und die Windvorhersage meinte, dass im Laufe des Nachmittages der Wind auf Westen drehen sollte und damit die Stärke zwischendurch nachlassen würde. Also setzen wir nach der Ausfahrt die Fock und ließen uns wieder Richtung Spargi treiben. Dabei kamen wir auch an der Insel Lavezzi vorbei und entschieden uns, in den nächsten Tagen hierhin zurück zu kommen, denn es sah schon von Weitem toll aus. Im Norden von Spargi kamen wir aber dann in die Abdeckung und beschlossen, ab hier mit Motor weiter zu fahren. Ziel war die nach Westen geschützte Bucht Cala Coticcio, die wegen ihres türkisen Wassers als Tahiti-Bucht bekannt ist.



Auf dem Weg Richtung Caprera rechneten wir jede Stunde damit, dass der Wind langsam Richtung Westen drehen würde. Die Windvorhersage hatte den späten Nachmittag vorausgesagt. Dies geschah auch, jedoch verharrte er lange auf Süden. Also brachte es nichts, um Caprera herum zu segeln, denn bei weiterem Südwind wären wir nicht geschützt. Also entschlossen wir uns, es in der Bucht Cala Giardinelli im Westen von Caprera zu versuchen. Es ist eine wirklich schöne Bucht mit vielen kleinen Urlaubshütten am Ufer. Allerdings ist sie auch sehr breit und wir waren nicht sicher, ob sie genug Schutz bietet, wenn der Wind Nachts auf Westen dreht. Die zweite Alternative war noch die Cala Peticchia am Westlichen Ufer von La Maddalena. Aber die Anfahrt ist sehr kompliziert, weil viel Gerümpel in der Einfahrt liegt. Ausserdem wurde es langsam dunkel.


Also ging es kurz entschlossen wieder zurück in den Norden von La Maddalena ... in die Bucht Stagno Torto. Sie bietet genug Schutz vor allen Winden außer den nördlichen. Es war eine tolle Bucht und wir kamen genau richtig zum Sonnenuntergang an. Hierdurch wurden die ohnehin schon erdfarbenen Felsen noch oranger und farblich wärmer, was der Bucht einen besonderen Reiz bescherte. Das Abendessen wurde dann auch direkt an Deck bereitet und das erste Bier des Tages geöffnet. Von weitem sah man dann gegen 22 Uhr ein Gewitter aufziehen ... nach der aktuellen Wettervorhersage sollte es zwischen Mitternacht und 3 Uhr Morgens unruhig werden. Durch das Gewitter drehte der Wind in verschiedene Richtungen und rüttelte uns ordentlich durch. Aber der Anker hielt den Böen von 5 Beaufort stand, denn der Boden war sandig und mit viel Kraut überzogen. Die Windvorhersage hatte auf die Stunde ganu recht, gegen 3 Uhr war das Gewitter vorbeigezogen und die weitere Nacht verlief sehr ruhig.



Tag 3 (Montag, 05. Oktober 2010)
Wind: 4-5 Beaufort WSW
Wetter: sonnig
Segelstrecke: 12 Seemeilen


Am Morgen war keine Wolke mehr am Himmel zu sehen. Das haben wir zu einem ausgiebigen Frühstück genutzt, nachdem wir schon ein wenig länger als üblich geschlafen haben. Bei Sonnenschein und glasklarem Himmel liessen wir es uns schmecken. Thorsten machte noch sein Rührei mit Speck, so dass bereits alle Yachten aus der Bucht gefahren waren, bevor wir mit dem Frühstück fertig waren. Aber heute hatten wir ja Zeit, denn die geplante Segelstrecke war nicht sehr lang. Wir wollten die Bucht Cala Coticcio auch genannt "Tahiti-Bucht" besuchen und danach Richtung d’Arzachena segeln. Also machten wir uns langsam auf dem Weg und segelten mit Fock und Groß und mehreren Wenden um Caprera herum Richtung Süden.



Leider war der Wellengang durch die vorherige stürmische Nacht so stark, dass an ein Ankern in der Cala Coticcio nicht zu denken war. Wir mussten den Plan also aufgeben und segelten mit "vollen Lappen" direkt Richtung Süden auf den Golf d’Arzachena zu. In unserem Buch hatten wir eine schöne Ankerbucht gefunden, die vor Westwinden schützt. Dennoch fuhren wir unter Motor zunächst Richtung Hafen Cannigione. Aber die Bucht sah einfach zu schön aus, mit türkisblauem Wasser und sandfarbenen Felsen. Also drehten wir wieder um und ankerten in der Cala Porteddu. Sie ist weiträumig, so dass man kaum von einer Bucht sprechen kann, aber das Wasser war ruhig und der Boden sandig und mit Kraut bewachsen.


Auf der Halbinsel vor der Bucht ist ein schöner Campingplatz mit vielen Wohnmobilen, Hütten und mehreren Restaurants. Wir liessen das Dingi zu Wasser und drehten ein paar Runden. Dann legten wir am Holzsteg des Campingplatzes an, denn wir mussten mal wieder ein bisschen einkaufen. Gefühlt war es eine Enklave der Schweiz, denn wir haben nur schweizer Nummernschilder gesehen. Der Laden war klein, aber es waren genug Lebensmittel vorhanden, auch wenn man merkte, dass es langsam zum Saisonende hin geht. Nachdem wir alles hatten, fuhren wir wieder zu unserer Yacht, denn wir wollten noch schnorcheln. In der Zwischenzeit machte Kathi wieder einmal ein tolles Abendessen. So liessen wir den Tag also ruhig ausklingen und konnten diesmal auch ruhig schlafen.



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